Antisemitismus in Köln an Stelle von Trauer und Gedenken an die Opfer von Hanau

Young Struggle Köln hat die Gedenkveranstaltung an den rassistischen Terroranschlag von Hanau gekapert, um die Erinnerung und den Protest als Forum für #Antisemitismus und Geschichtsrevanchismus zu nutzen.

Am 19. Februar fanden die bundesweit wichtigen und bemerkenswert kritischen Erinnerungen an den rassistisch motivierten Terroranschlag von #Hanau statt. So auch in Köln. Zu der auf dem #Wilhelmsplatz in Köln-Nippes stattfindenden Veranstaltung “1 Jahr nach Hanau – Erinnern heisst Kämpfen” am 19. Februar um 16 Uhr riefen auch autoritäre Gruppen wie Young Struggle auf.

Der strukturelle Rassismus in Deutschland wurde in der Rede von Young Struggle mit einem “Genozid” gleichgesetzt. Die rassistische Mehrheitsgesellschaft wurde von Young Struggle in Schutz genommen, Rassismus wurde als “Instrument der herrschenden Klasse” verharmlost und relativiert. Gleich so als wären die Menschen im Kapitalismus nicht für ihre Taten auch selbst verantwortlich, ist es in der Verschwörungsideologie von Young Struggle einzig “der Kapitalist”, der mit Rassismus die Arbeiterklasse manipulieren und spalten würde.

Damit nicht genug. Als hätte es etwas mit Hanau zu tun, behauptet Young Struggle auch noch, die “Kapitalisten” seien Schuld an der Situation der Menschen in Gaza. Nebenbei bemerkt: Der Terrorismus der Hamas, von dem Palästinenser_innen und Jüd_innen betroffen sind, wurde mit keinem Wort erwähnt. Das dürfte den uniformiert und geschlossen mit Pali-Tuch auftretenden Gruppen gefallen haben, als schließlich “Palästina spricht NRW” in der auf Young Struggle aufbauenden Rede zur Vernichtung Israels aufrief: “Wir kämpfen für eine freie Welt für alle Palästinenser vom Fluss bis zum Meer”.

Die Instrumentalisierung von Erinnern an Hanau und die Ermordeten (#SayTheirNames) wurde in besonders widerwärtiger Art und Weise für antisemitische Vernichtungsphantasien und als antiimperialistische Klassenpropagandaschmiede benutzt.

Die Veranstaltung wurde in Köln breit beworben, Distanzierungen sind uns bisher keine bekannt. Wir hoffen, dass nach unserem Beitrag Konsequenzen folgen und Young Struggle nicht unwidersprochen bleibt.