Kritik am Auftritt der Band Antillectual in Köln

Bei der Veranstaltung Seenotrettung ist kein Verbrechen​ tritt die Band Antillectual​ auf. Die niederländische Punkband steht teilweise für eine verkürzte Kapitalismuskritik und verschwörungsideologischen Antiamerikanismus. Nachdem wir die AZ-Konzertgruppe HP49 Konzerte darauf aufmerksam gemacht haben, kontaktierte sie die Band umgehend.

RABA kritisiert, dass die Band und das Label Shield Records den Song „The New Jew“ weiterhin verfügbar hält (u.a. Bandcamp, YouTube) und im Internet verkauft, Das Statement der Band hierzu ist hier nachzulesen: (http://www.antillectual.com/2012/the-new-jew-geert-wilders/).

Im Song „Heads You Win, Tails We Lose“ kommt ein verschwörungsideologischer Antiamerikanismus zum Ausdruck, der das „Weiße Haus“ als von der „Wall Street“ gesteuert bezeichnet und darin den Grund sozialer Verelendung in der Welt sieht. RABA denkt, dass solche Erklärungsmuster falsch sind und Bands mit solchen Aussagen von den europäischen Verhältnissen ablenken können. Kern der Kritik der Kampagne #Seenotrettung ist das Sterben im Mittelmeer. Die Gründe werden vor allem in der EU-Grenzpolitik und als Folge europäischer Wirtschafts- und Rüstungspolitik gesehen.

Aber auch in Bezug auf die USA selbst erscheint der 2018 veröffentliche Song eigentümlich. Das Weiße Haus befindet sich im offenen Konflikt mit zahlreichen us-amerikanischen börsennotierten Firmen (bspw. Harley Davidson), so dass die antiimperialistische Marionetten-Logik ins Leere läuft und was die Interpretation zulässt, dass die Band hier – ohne zu gewollt oder bemerkt zu haben – einem antisemitischen Erklärungsmuster aufläuft. Die Band hat sich in ihrer Antwort an die Konzertgruppe von jeglichem Antisemitismus distanziert und bietet an, mit euch am Abend zu den Lyrics zu diskutieren.