Wir dokumentieren mit dieser Recherche die Zusammenarbeit von”Köln ist aktiv” mit Neonazis, Reichsbürger_innen, anderen Rechtsextremen sowie rechten und linken Antisemit_innen in Köln.
“Köln ist aktiv” ist eine rechte Sammelbewegung, in der Bürger_innen mit esoterischen, anthroposophischen, antisemitischen, rassistischen, anti-feministischen oder sozialdarwinistischen Einstellungen über gemeinsame Demonstrationen und Kommunikationsplattformen mit rechtsexremer, neonazistischer oder Reichsbürger-Ideologie zusammengebracht, sozialisiert und radikalisiert werden.
“Köln ist aktiv” firmierte ab Mai 2020 unter dem Label “Köln für Freiheit”, wurden erst in “Köln Aktiv / Widerstand Köln” und schließlich in “Köln ist aktiv” umbenannt, ohne dass organisatorische oder inhaltlich maßgebliche Veränderungen offenbar wurden.
Nazis machen Yoga
2020 kursierten nach der ersten sogenannten “Hygiene Meditation” in Köln vor dem Kölner Dom zahlreiche Bilder von friedlich wirkenden Menschen in bunter Kleidung durch das Internet. Darunter eine Frau mit Sonnenbrille auf der Yoga-Matte gemeinsam mit einem Kind, das Grundgesetz in ihren Händen haltend und in die Ferne blickend. Schon früher trat die hauptberufliche Fitnesstrainerin Kerstin A. auf neonazistischen Kundgebungen für völkischen Nationalismus ein, so zum Beispiel auf dem Breslauer Platz am Hauptbahnhof im Umfeld des Neonazis Dennis Mocha. Damit ist belegt, dass das Umfeld vom “Begleitschutz Köln”, “Kölsche Internationale Mitte” und “Köln für deutschen Sozialismus” von Beginn an Teil der Mobilisierungsstrukturen neben Bianca Paffenholz und ihren Mitstreiter_innen gewesen ist.
Auch Dennis Mocha tauchte immer wieder im Umfeld der Demonstrationen der Querdenken-Bewegung auf.
Das “Antifaschistische Aktionsbündnis – Köln gegen Rechts” informiert ausführlich über seine Aktivitäten: https://www.koelngegenrechts.org/tag/dennis-mocha/
Cindy Kettelhut von der Neonazi-Gruppe “Köln für deutschen Sozialismus” tritt auch als Aktivistin der Bürgerwehr-Truppe “Kölsche Internationale Mitte” in Erscheinung. Sie nimmt immer wieder an Demonstrationen von Köln ist aktiv seit 2020 teil und gehört zum extrem gewaltbereiten Teil Kölner Neonazis.
Oliver Flesch nahm mehrfach an Demonstrationen von Köln Ist Aktiv teil. 2020 filmt er sich im Gespräch mit einer Familie, welche in Sträflingskleidung auftritt und mit dem Schild “Maske macht frei” die Shoah relativiert. Das Bild erweckte auch wegen des minderjährigen Kindes, welches hier offenbar für politische Zwecke instrumentalisiert und manipuliert wird, öffentlich Aufmerksamkeit.
Zur Person Oliver Flesch Informationen von “Belltower News”: https://www.belltower.news/oliver-flesch-hass-und-heimatliebe-aus-mallorca-106969/
Mitglieder der “Brudscherschaft Deutschland” ließen sich gemeinsam mit Oliver Flesch in Köln-Deutz blicken. Oft treten die Hooligans der Bruderschaft uniformiert auf, so zum Beispiel bei Protesten gegen den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk WDR in Köln Anfang 2020, als die gewalttätigen Hooligans jagd auf Antifaschist_innen machten. Ein Schlachtruf der Rechtsextremen lautet:
“Wenn wir wollen, schlagen wir euch tot!” (Quelle: https://archive.org/details/deutsche_bruderschaft).
Bianca Paffenholz fordert Rocker, Hooligans und Clans bereits 2020 auf, mit ihr auf die Straße zu gehen. Insofern wird das Erscheinen und das Mitwirken gewaltbereiter Hooligangruppen und rechter Rocker bei “Köln ist aktiv” aktiv eingefordert.
Bianca Paffenholz ist eine der auffälligen Personen der Kölner Querdenken-Bewegung. Immer wieder setzt sie sich medien- und öffentlichkeitswirksam als Kopf der Bewegung in Szene.
Ihr bürgerliches Erscheinungsbild kann möglicherweise davon ablenken, dass Paffenholz eine extreme rechte Wortführerin ist, die zu Protesten und Aufständen anstachelt, für die Integration militanter Neonazis und Hooligans eintritt und deren Gefährlichkeit systematisch herunterspielt.
Eindeutig rassistische und antisemitische Posts über Paffenholz’ Medien drücken ihre politische Haltung aus. Bianca Paffenholz veröffentlichte selbst ein Schreiben, in welchem ihr die Polizei Köln wegen Volksverhetzung die Geeignetheit als Anmelderin von Demonstrationen in Köln abspricht (Beleg). Dies zeigt bereits: Der ideologische Kern von “Köln ist aktiv” ist Antisemitismus.
Bianca Paffenholz und der NSU-Anwalt
Als Bianca Paffenholz vom Landgericht Köln am 2. Juni 2022 in die 2. Strafkammer in den Saal 209 vorgeladen wird, vertritt sie der einschlägig bekannte Kölner Rechtsanwalt Jochen Lober. Lober vertrat das Mitglied der neonazistischen Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) Ralf Wohlleben oder den rechtsextremen ehemaligen Richter und AfD-Politiker Jens Maier.
Sofern es sich beim Telegramkonto „Jochen Lober – Rechtsanwalt“ um dieselbe Person handelt, ist dieser offensichtlich auch Mitglied von den durch Köln ist aktiv betriebenen und verantworteten Telegram-Kommunikationskanälen.
Der Kanal “Köln ist aktiv Austausch und Info” wird von Bianca Paffenholz, Stefan Brackmann (Partei Die Föderalen, extrem rechter Querdenker aus Dinslaken, Info), Sven Unger und “Spock” administriert.
Der Krefelder Neonazi Kevin Gabbe (Die Rechte) nimmt seit 2020 regelmäßig an Kundgebungen und Demonstrationen von “Köln ist aktiv” teil und dokumentiert diese auf Video. Gabbe hat dem linken Blogger Robert “Korallenherz” Rutkoswki bereits mit Mord gedroht (Beleg: https://facebook.com/RABAkoeln/posts/kevin-gabbe-ehemalige-ins-nazilager-gewechselte-gelbweste-und-anti-antifa-fotogr/568330107282919/) und demonstrierte auf anderen Demonstrationen bereits mit einer Reichsfahne.
Robert Rutkoswki ordnet den Neonazi Kevin Gabbe ein und warnt vor ihm: https://robert-rutkowski.de/der-tut-doch-nichts/
Zwischen Vertreterinnen von Querdenken Köln und den extrem rechten Corona Rebellen Düsseldorf fand am 26. Juli 2020 in Köln ein Vernetzungstreffen statt. Teilnehmende waren als Vertreter für die Corona Rebellen Düsseldorf der Reichsbürger Sascha Helmut Vossen, Tanja S., unbekannte weibliche Person und Nana “Lifestyler” Domena für Querdenken211, der Kampagne Deutschland sucht das Grundgesetz und “Köln ist aktiv”. Das Foto wurde von Dea Heibel verbreitet, die mutmaßlich als Leiterin “Querdenken211” Köln an dem Treffen teilnahm und fotografierte.
Die Vernetzung zwischen Corona Rebellen und “Köln ist aktiv” / “Querdenken211” wird in gemeinsamen Aktionen deutlich und intensivierte sich fortan. So forcierten beide die Entstehung und Selbstorganisation der Ortsgruppen “Eltern stehen auf”, um diese in ihren Protest zu integrieren. Mutmaßlich wurde beim Vernetzungstreffen im Juli 2020 auch klandestin die Grundlage zu den anstehenden Fahrten und Aktionen für die Großdemonstrationen in Berlin am 1. August und 29. August 2020 gelegt.
Bevor hunderte Reichsbürger_innen die Treppen des Bundestages „stürmisch“ betraten, stand Tamara Kirschbaum gemeinsam mit Sascha Helmut Vossen auf der Bühne, die anlässlich einer Kundgebung auf dem Platz der Republik vor dem Bundestagsgebäude für die angemeldete Querdenken-Kundgebung am 29. August 2020 aufgebaut wurde. Vossen verließ die Bühne kurz bevor Kirschbaum zum „Sturm“ auf den Bundestag aufrief.
Zur Person Sascha Helmut Vossen von den Corona Rebellen unsere Recherche: https://raba.noblogs.org/post/2020/01/08/recherche-zu-master-spitter-alias-sascha-helmut-v/
Zu Tamara Kirschbaum eine Einordnung von Der Rechte Rand: https://www.der-rechte-rand.de/archive/7213/abstand-halten-verschwoerungsglaeubige/
Im Rahmen der sog. Gelb Westen-Proteste trat Tamara Kirschbaum erstmals in Erscheinung in Videos, welche eine aus Düren stammende rechte Multifunktionärin publizierte:
Yennyfer Inden (“PatriotOnTour”) aus Düren begleitet”Köln ist aktiv”-Versammlungen meist dann mit ihrem Videoequipment, wenn überregionale Rechtsextreme teilnehmen. Die aus Düren kommende und in NRW bestens vernetzte Rechtsextreme ist Kameradin von “Hooligans Gegen Salafisten (HoGeSa)”-Mitbegründer Dominic Roeseler, war AfD-Delegierte, wird dem NPD-Umfeld zugerechnet und arbeitet u. a. mit dem Rassisten Michael Stürzenberger (“Pax Europa”) zusammen.
Unsere Recherche zu Inden: https://raba.noblogs.org/post/2022/01/15/yennyfer-inden-einordnung-einer-rechtsextremen-aktivistin-aus-duren/
“Köln ist aktiv” war in die gewaltsam mündenden Proteste am deutschen Bundestag eingebunden. Über die Kommunikationskanäle der Kölner Gruppe um Bianca Paffenholz wurden die Abonennt_innen ihrer Telegram-Kanäle auf die Proteste eingeschworen:
Wer Kinder hat, sollte diese von er Demonstration fern halten. Es kann gut sein, es es nicht friedlich ablaufen wird. […] Es gibt für 20:00 Uhr einen Termin zum Sturm. (Fehler im Original).
Bianca Paffenholz von “Köln ist aktiv” ruft immer wieder zu Gewalt auf und drückt rechtsextreme Umsturzphantasien aus:
Wir haben zur Zeit nur einen einzigen Feind. Das ist die Regierung! (Bianca Paffenholz)
Teil der Reisegruppe von Köln nach Berlin zum zunächst gescheiterten “Sturm” am 1. August war auch Johanne Liesgang (“Widerstand Köln”).
Reichsbürgerin Johanne Liesegang aus Köln hat neben vielen eigenen Aktionen im Rahmen der Corona-Pandemie (u. a. die antisemitische Klagemauer) rege an den Veranstaltungen von “Köln ist aktiv” teilgenommen und sich bei Aktionen von Dea Heibel und Bianca Paffenholz eingebracht.
Unser Hintergrund-Artikel zur Kölner Reichsbürgerin Johanne Liesegang: https://raba.noblogs.org/post/2022/01/30/johanne-liesegang-reichsburgerin-und-antisemitin-aus-koln/
Bei der wegen zu geringer Teilnehmendenzahl gescheiterten Menschekette am Rheinufer war auch der extrem rechte Aktivist “Bördy” dabei.
Der inzwischen verstorbene Dürener Berthold Berghoff zählt zum Umfeld der NPD, der Youtuberin Yennyfer Inden und dem Anwalt und Kölner Aktivisten Gordon Pankalla. Er wurde auf einer Demo im November 2020 verhaftet, nachdem er einen “Riesen Wumms” ankündigte (https://www.express.de/koeln/corona-in-koeln-festnahme-bei-demo-auf-dem-rudolfplatz-49427?cb=1671303346252). Anlässlich seines Todes veranstaltete sein Freundeskreis eine Sternfahrt nach Duderstadt in Niedersachsen.
Die Nähe zu Neonazis, Reichsbürger_innen, Shoah-Relativierer_innen hat in Gordon Pankallas Medien System. Auch Sascha Helmut Vossen, Bianca Paffenholz und weitere regionale Prominente der antisemitischen Querfront um Querdenken interviewte er anlässlich seines Podcasts. Pankalla gründete die “Anwälte für Aufklärung” gemeinsam mit Dirk Sattelmeier und Reiner Fuellmich.
Christer Cremer (AfD Köln) nahm erstmals 2020 in Köln-Deutz bei der Kundgebung von “Köln ist aktiv” teil. Es sollte nicht bei einem Mal bleiben, Anfang 2022 intensivierte die AfD ihre Teilnahmen und erschien mit anderen Rechtsextremen zu den Montagsdemonstrationen von Bianca Paffenholz. So nahm Cremer am 10. Januar 2021 gemeinsam u. a. mit Philipp Busch an der Demonstration teil und am 17.01.2021 mit Fabian Jacobi (AfD-Bundestagsabgeordneter), Rainhard Krasson (AfD Porz) und Nele Werrmann (Schatzmeisterin der AfD Köln). Die Nähe zu Aktivist_innen der nationalsozialistischen Gruppe “Köln für deutschen Sozialismus”, der Nazi-Gruppe “Kölsche Internationale Mitte” sowie zur Neonazipartei “Die Rechte” schien zu passen.
Rainhard Krasson war laut dem “Antifaschistschen Aktionsbündnis – Köln gegen Rechts” bundesweit “bei zahlreichen Demonstrationen (Teil) im rechtsextremen Block der Identitären (Bewegung).” In Köln marschiert er in Nähe stadtbekannter Neonazis.
Nele Werrmann outet sich im AfD-Demonstrationsblock der “Köln ist aktiv”-Demo am 21. Februar 2022 selbst als Nazi und ruft “Die Nazis haben euch lieb”. Daneben marschiert ein Mann, zeigt die Kopf-Ab-Geste und trägt ein antisemitisches Shirt mit dem Aufdruck ‘Gib Gates keine Chance’. Die Szene ist auf Video von der Antifaschistischen Gruppe CGN veröffentlicht worden:
Die bereits erwähnte Querdenken-Aktivisten Dea Heibel (eine ehemals in Köln-Dünnwald ansässige Sprachtherapeutin, nun wohnhaft in Berlin) hat in Köln die Protestbewegung um Bianca Paffenholz mitbegründet. Heibel leitete “Querdenken221”, bis Michael Ballweg sie am 21. September 2020 absetzte und durch Nana Domena ersetzte. In ihrer Telegram-Gruppe “Private Austauschgruppe Menschen denken quer” wird offen völkische Nazipropaganda der “Jungen Nationalisten NPD” geteilt, z. B. am 30.4.2022 (Beleg).
Am 5. Februar veröffentlicht Marc Guido “Marco Bennotti” Benndorf (u. a. Friedlicher Protestkonvoi) eine Sprachnachricht in seinem öffentlich zugänglichen Telegram-Kanal, wonach sein minderjähriges Kind den Gefahrenstoff “Chlordioxid”* nach einer COVID-19-Infektion verabreicht bekommen hat (Audiomitschnitt). Der Protesterfahrene Benndorf förderte die Etablierung der heutigen Organisation “Köln ist aktiv” durch zur Verfügungstellung benötigter Technik und als Ratgeber mit Protest-Know-How. So stellte Benndorf Audiotechnik bereit und trug mit seinem Camper „Friedlicher Protestkonvoi“ wesentlich zum Erfolg der Kundgebungen und Demos von Bianca Paffenholz bei. Zu Beginn der Proteste gegen die Gesundheitsschutzmaßnahmen der Bundesregierung veröffentlichte Benndorf als Organisator vom “Widerstand Köln” Telegramnachrichten und meldete die ersten Demonstrationen in Köln an.
Benndorf zählt zum Umfeld “Mahnwachen für den Frieden” im Umfeld der Kölner Friedensbewegung mit Johanne Liesegang und Ottmar Lattorf:
Der faschistoide Esoteriker, Sektierer und Pseudo-Feminist Ottmar Lattorf aus Köln gilt vielen als verschrobener Öko. Er bot der rechten Sammelbewegung um Querdenken und heutigen Köln ist aktiv seine Infrastruktur (u. a. eine Wiese) zum Treffen und Organisieren und nutzte die Kundgebungen für seine antisemitische Verschwörungsideologie und Wissenschaftsfeindlichkeit (u. a. leugnet er AIDS).
Unsere Recherchen zu Lattorf: https://raba.noblogs.org/post/2020/06/01/keiner-von-uns-zum-faschistoiden-esoteriker-sektierer-und-pseudo-feministen-ottmar-lattorf/
Tanja Maurer (sie nutzt auch Pseudonyme wie “Tänja” oder”Tanja S.”) fing im März 2020 an mit Straßenmalkreide gegen “Bill Gates” zu protestieren und ohne Maske KVB zu fahren. Gemeinsam mit Benndorf veröffentlichte sie Fotos aus dem “Friedlichen Protestkonvoi” und ist offenbar mit ihm zusammen.
Die geleakte Sprachnachricht von der Aktivistin Tanja beleuchtet die Ideologie hinter ihrer bürgerlichen Fassade. Maurer gehört zum zentralen Organisationskreis der Kölner Szene neben Johanne Liesegang, Bianca Paffenholz, Ottmar Lattorf oder Ehemann Marc Benndorf und lebt ihre Radikalisierung zwischenzeitlich offen aus:
Der bekannte Autopflege-YouTuber Oliver “83MeToo” Haas nahm an einer Köln Ist Aktiv / Querdenken-Aktion in Köln auf der Domplatte mit anschl. Spontandemonstration teil. Auf dieser interviewt er Bianca Paffenholz. Im Hintergrund sind mutmaßliche Mitglieder der Identitären Bewegung zu sehen.
Unsere Recherchen zu Oliver “83Me Too” Haas: https://raba.noblogs.org/post/2020/05/24/youtuber-oliver-h-von-der-autopflege-zum-rechten-verschworungsideologen/, der aufgrund seiner Teilnahme bei Protesten gegen den WDR auf Yennyfer Inden traf.
2022 etablierten sich in Köln die öffentlichen “Galerien der Aufklärung” als neue Aktionsform. Sie bestehen aus sehr langen Wäscheleinen oder Bauzäunen, an denen Desinformationen zur angeblichen Gefährlichkeit von Impfungen angebracht sind. Die Organisatorin Maya “die Krankenschwester” Sophie Mevida haben wir als rechte Pseudo-Expertin für medizinische Themen geoutet: Gesundheitssystemkritik von Rechts: Die Pseudo-Medizinethikerin Maya Sophie Mevida.
Rechtsextreme Identitätsstiftung und Verharmlosungsstrategien
Köln Ist Aktiv ist sich über die Bedeutung des bürgerlichen Erscheinungsbildes stets bewusst. So wurde die rechtsextreme Telegram-Chatgruppe DAK bewusst ausgegründet, um den Anschein bürgerlicher Fassade von “Köln ist aktiv” zu erhalten.
In dem Mitschnitt erscheint Bianca Paffenholz als zentrale Führungspersönlichkeit. Sie entscheidet, dass ein neuer Kanal für extrem rechte Kommunikation gegründet wird, entscheidet über die Logoverwendung und auch über die Namensgebung und gibt die Strategie vor.
Rechtsextreme Identitätsstiftung über die Lautsprecheranlage von Bianca Paffenholz. Sowohl Songs wie “Rechtsextrem” (Schwarz Vyce; Info) als auch das Lied “Wir sind das Volk” hallen durch Kölns Straßen Anfang 2022. Der Song ist von Pegida bis NPD-Veranstaltungen beliebt. Musiker Kai Niemann hat ungewollt eine völkische Erweckungshymne geschaffen. Diese findet auch bei Köln ist aktiv Gehör und wird überzeugt gespielt.
Unauffällige Fotografen
Christoph Alberto Hardt ist seit 2010 als freier Fotojournalist für Bildagenturen tätig und war zwischen 2010 und 2015 auch freier Redakteur, u.a. für das Stadtmagazin KölnerLeben (2014-2015) und den Blog MeineSüdstadt (2013). Er fotografiert mit Schwerpunkt in Köln im eigenen Auftrag oder im Auftrag für Fotoagenturen sog. Symbolfotos, dokumentiert Events, Stars auf roten Teppichen und Menschen auf öffentliche Kundgebungen und Demonstrationen. Der Fotograf besitzt als Mitglied von Freelenses e.V. einen beim Deutschen Presserat registrierten Presseausweis. Aufällig bei der Ausübung seiner Tätigkeit ist, dass er die angefertigten Fotoaufnahmen den Polizeibehörden und dem Staatsschutz zur Verfolgung von Antifaschist_innen zur Verfügung stellt. Hierbei konstruiert Hardt zunächst Straftatbestände wie Beleidigungen, Persönlichkeitsschutzrechte (DSGVO), Verstöße gegen das Kunsturhebergesetz oder vorsätzliche Körperverletzungen in Verbindung mit der vermeintlichen Behinderung seiner journalistischen Arbeit und bringt diese zur Anzeige.
Der in Düsseldorf aktive Anti-Antifa-Videofilmer Sascha Schmitz (Umfeld APO Düsseldorf) war 2022 bei einer Demonstration von Köln ist aktiv in Höhe des völkischen Demonstrationsblocks, der von Höcke-Statthalter Theo Gottschalk mit Transparent angeführt wird.
Relativierung der rechtsextremen Bedrohung durch die Polizei Köln
Polizei Köln hat im Interview gegenüber des Kölner Stadt-Anzeigers die Proteste in Köln als von Rechten unterlaufen bezeichnet. Die Behörde beweist mit derlei Aussagen, die demokratiefreindliche, volksverhetzende und antisemitische Bedrohung durch hunderte Demonstrierende nicht zu erkennen.
Dies erklärt, weshalb sich seit 2020 weitestgehend unbehelligt Rechtsextremist_innen durch die Kölner Innenstadt bewegen können und selbst Verstöße gegen das Versammlungsrecht ungeahndet bleiben. Entschuldigen lässt sich dies nicht.
Wir haben für diese Recherche auf eigene Erkenntnisse zurück gegriffen als auch zum Teil Infos anderer Antifagruppen, Recherchen und Socialmedia-Aktivist_innen genutzt. Für diese Arbeit und Unermüdlichkeit gebührt euch jeder Dank!